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Shaping tomorrow: Smarter Glasfaserausbau mit Amadys

Smarter Glasfaserausbau – Von der Straße bis zum Teilnehmer. Unter diesem Motto fand der „Technik-Track“ am 12. Mai auf der ANGA COM statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich smarter Glasfaserausbau befördern lässt. Angesichts der hohen Dynamik, die derzeit den Ausbau der Breitbandverteilernetzen kennzeichnet, eine hoch aktuelle Frage. Mehr als 40 Milliarden Euro werden in den Markt investiert, viele weitere kommen aus der Bundesförderung hinzu. Die Dynamik verändert die Geschäftsfelder, Gebäudeinfrastrukturen werden ertüchtigt und die Glasfaser rückt immer näher an die Kund:innen. Neue Bedarfe entstehen, neue Geschäftsmodelle und attraktive Aufträge für alle Gewerke. Ob Smart Home, Smart Metering oder Smart Building – jetzt müssen Grundlagen geschaffen, Wissen vermittelt, aktuelle Technik und Lösungen eingesetzt werden, um für alle am Breitbandausbau beteiligten Akteure neue Geschäftsfelder zu generieren und effektiv den Breitbandnetzausbau voranzutreiben.

Dynamisches Marktumfeld

„Von PoP bis APL: Einfach zuverlässige FttX-Systeme bauen“ hieß dann auch der Titel unseres Amadys-Vortrags. Auch hier bildete das stark dynamisch wachsende Marktumfeld den Ausgangspunkt für die Überlegungen von Arthur Graevendiek: Bis zum Jahr 2026 erwartet das FTTH Council in Deutschland bei den „Homes Passed“[1] ein Wachstum von 385 Prozent oder – in absoluten Zahlen ausgedrückt – eine Steigerung von aktuell ungefähr neun Millionen auf 33 Millionen „Homes Passed“. Dabei verändern sich nicht die Struktur der Netze oder die Produkte – vielmehr sind es die Marktbedingungen, auf die sich die am Glasfaserausbau Beteiligten vorbereiten müssen. Und die sind in den aktuell sehr dynamischen Zeiten für einen System- oder Komponentenhersteller völlig andere als in stabileren Zeiten. Neben der Schaffung eines Bewusstseins unter diesen veränderten Vorzeichen ging es vor allem um die technische Grundlage für den Breitbandausbau: das FttX-Netzwerk.

Vom PoP-Verteiler bis zum Hausübergabepunkt: Der Weg der Glasfaser

Keine Raketenwissenschaft, aber dennoch komplex: Bis die Glasfaser bei Endverbraucher:innen ankommt, durchläuft sie unterschiedliche Stationen. Ausgangspunkt ist in der Regel ein Hauptverteiler, heutzutage ein sogenannter PoP-Verteiler (point of presence). Von ihm ausgehend wird über das „Feeder Network“ mit hochfaserigen Kabeln, die typischerweise zwischen 288 und 864 Fasern aufnehmen können, verteilt. Die feinere Verteilung in das „Distribution Network“ erfolgt anschließend über den „Fiber Distribution Point“. Das kann etwa eine Muffe in einem unterirdischen Schacht oder auch ein oberirdischer Kabelverzweiger sein. Über dieses feiner verteilte Netzwerk werden zuletzt die Gebäude angeschlossen.

Von der Architektur des Gebäudes hängt es ab, ob Netztechniker die Glasfaser bis in jede einzelne Wohnung führen oder ob sie am Hausübergabepunkt (HÜP) endet und dann die vorhandene Kupferkabelinfrastruktur des Gebäudes genutzt wird.

Soweit, so standardisiert und weltweit bereits abermillionenfach bewährt. Doch je nach Ausbaukonzept, geografischer Struktur oder landesspezifischen Anforderungen unterscheiden sich die Netze deutlich. Und es gibt kritische Entscheidungspunkte, an denen die Wahl für eine bestimmte Netzstruktur, ein Produkt und vieles mehr gefällt werden muss und die große Auswirkungen auf den weiteren Projektverlauf haben können.

Viele individuelle Entscheidungen von großer Tragweite

Ist ein aktives oder ein passives Netzwerk geplant? Denn bauen Techniker:innen ein Netz als reine Punkt-zu-Punkt Verbindung, bekommen alle Teilnehmer:innen einen aktiven Port. Bei Point-to-Multipoint-Netzwerkstrukturen hingegen teilen sich mehrere Teilnehmer:innen einen aktiven Port über passive Splitter-Elemente. Auch die Entscheidung für Schacht oder Gehäuse hat Auswirkungen für den „Fiber Distribution Point“: Als Muffe wird er in einem Schacht unterirdisch ausgeführt, bei der oberirdischen Verteilung geschieht dies über klassische Kabelverzweiger. Die Wahl haben Netztechniker auch bei den Glasfaserkabeln: Sie können direkt ins Erdreich verlegt werden oder über Rohre oder Rohrverbände im Rahmen einer Kabelschutzstruktur. Sind die Glasfasern im Haus angekommen, ist zu klären, ob es im Hausübergabepunkt nochmals eine Trennmöglichkeit gibt oder geben muss oder ob die Fasern bis in die Wohnung durchgespleißt werden. Und dann sind da die kleinen Details, die gleichwohl Auswirkungen auf nahezu alle Garnituren im Netzwerk haben: Schrumpf- oder Crimpspleißsschutz?

Soweit die technischen Kriterien. Daneben gibt es weitere Aspekte für die Komponentenauswahl.

Auswirkungen der Produktauswahl auf Bau- und Betriebskosten

Rohmaterial-Shortage und damit einhergehend die Verfügbarkeit von Produkten und Komponenten ist eines der hochaktuellen Themen: Was nützt dem Netzbetreiber das technisch ausgereifteste Produkt, wenn er es nicht bekommt? Wie vorgehen, wenn der Baufortschritt stagniert, weil ein vielleicht relativ unbedeutendes Teil meines Netzwerkes fehlt? Und wie reagieren kaufmännische Entscheider:innen, die neben dem technischen Entscheider natürlich auch in das Projekt involviert sind. Schließlich hat die Produktauswahl nicht nur auf die Bau- sondern auch auf die Betriebskosten einen Effekt: Es ist womöglich aufwendiger, Teilnehmer:innen in einer Muffe in einem Schacht nach zu installieren als in einem oberirdischen Kabelverzweiger. Auch die Frage nach dem Havariefall ist zu berücksichtigen: Lassen sich einzelne Teile der Infrastruktur schnell und unkompliziert tauschen?     

Synchronisation als Herausforderung

Erst wenn all diese Entscheidungen getroffen sind, geht es an die Umsetzung. Und hier wartet bereits die nächste Herausforderung: die Synchronisation der verschiedenen beteiligten Gewerke/Unternehmen/handelnden Personen. Lassen sich alle offenen Punkte vorbereiten und steht ein ausreichend großer Stab an Mitarbeiter:innen mit entsprechender Expertise zur Verfügung, so lässt sich alles bestens organisieren. Erfahrungsgemäß zeigt sich jedoch in dynamisch wachsenden FttX-Märkten: Zeit ist Mangelware. Und dann passieren klassische Synchronisationsfehler: Der Rohrverband ist nicht dann auf der Baustelle, wenn die Bagger bereitstehen. Die Spleiß-Truppe ist da, aber die Microkabel sind noch nicht eingeblasen. Daneben muss sichergestellt werden: Entspricht die gelieferte Ware auch der gewünschten Qualität? Und können die eingesetzten Firmen mit der Technik überhaupt umgehen? Schließlich lässt sich nicht jede Muffe oder jeder Verteiler auf die gleiche Art und Weise verarbeiten. Besonders herausfordernd wird es im Garantiefall: Wer trägt hier Verantwortung? Die Herstellerfirma des Rohrs, des Kabels, der Garnitur oder der Logistiker?

Einfach zuverlässige FttX-System bauen 

Dass es auch anders geht, beweisen unsere westlichen Nachbarn. Sie sind uns im Glasfaserausbau um einige Jahre voraus. 2,6 Millionen Hausanschlüsse konnten Netztechniker mit Komponenten der Amadys-Gruppe in Benelux realisieren. 2021 wurden ausgehend von 266 schlüsselfertig gelieferten PoP-Gebäuden 1,6 Milliarden Meter Faser verlegt, eingeblasen, gespeist und in Betrieb genommen. Dazu gehören auch renommierte Kunden wie der niederländische Telekommunikationskonzern KPN. Nähe ist dabei der entscheidende Schlüssel zum Erfolg: Als erfahrener Systemintegrator begleiten wir unsere Kund:innen von der ersten Skizze bis zur Inbetriebnahme des Netzes individuell und gehen auf ihre spezifischen Anforderungen ein. Entscheidend sind dabei auch unsere Erfahrungen und jahrelange Kompetenz mit Produkten und Bauweisen, die wir auf neue Projekte übertragen können – sei es national oder auch international. Zugleich gewährleisten wir die zuverlässige Materiallogistik  und helfen dabei, Reklamationszuweisungen zwischen Herstellerfirmen zu vermeiden. Unsere Mission ist klar: Wir stellen sicher, dass das richtige Material zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle ist und alle beteiligten Personen auch damit umgehen können. Falls nötig, adaptieren wir Produkte, stellen die detaillierte Logistik bereit und trainieren Monteur:innen. Alles mit dem Ziel, es Entscheidern so einfach wie möglich zu machen. Dazu trägt auch das modulare Microfocus-Konzept bei: Es besteht aus sechs Bausteinen, den sogenannten „Building Blocks“, die für die Errichtung von Glasfaser-Netzwerken wichtig sind. Da die Funktionalität dieser eingesetzten Komponenten ebenso überzeugt wie die Kompatibilität untereinander, sichern wir das ganze Microfocus-System mit einer 25-jährigen Systemgarantie ab. Das bringt Vorteile für alle am Glasfaserausbau Beteiligten: Technische Entscheider:innen entspannt es bei der Produktevaluierung, den Kauffachkräften gibt es die nötige Sicherheit für den langfristigen wirtschaftlichen Betrieb ihrer Netze und Inhaber:innen und Investor:innen garantiert es auf Dauer die Wertstabilität des Assets „Infrastruktur Glasfasernetzwerk“. 

Zentrale Anlaufstelle

Klar, zaubern können auch wir bei der Amadys nicht. Aber als zentrale Anlaufstelle übernehmen wir die gesamte Organisation der Materiallogistik für unsere Kund:innen und zwar über den kompletten Projektverlauf. Wir ermitteln künftige Bedarfe durch IT-basierte Materialbedarfsprognosen auf Basis der gesammelten Erfahrungswerte und des tatsächlichen individuellen Baufortschritts. Darüber hinaus bilden wir entsprechende Pufferlager, um Bedarfsspitzen abbilden zu können und forcieren Just-in-time Lieferungen direkt an die Bedarfsstelle. Das entlastet den Cashflow und vereinfacht Prozesse und Abläufe auf der Baustelle. Anders als noch vor wenigen Jahren muss allen Projektbeteiligten dabei bewusst sein: Neue Gegebenheiten erfordern neue Handlungsweisen. Es gilt mit veränderten Vorzeichen weiterzumachen, die Gewerke zusammenzubringen, Verträge abzuschließen und sich ambitionierte Ziele zu setzen. Um heute die Zukunft von morgen zu gestalten.



[1] Die auf öffentlichem Grund durchgängig bis vor dem privaten Grundstück fertiggestellte Glasfaser-Infrastruktur für FttH

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